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Mindestlöhne und Kontrollen für die Lohngleichheit

Um die Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen ist es in der Schweiz nicht wirklich gut bestellt. Gemäss neuen Zahlen des Bundes entgehen den Frauen wegen Lohndiskriminierung jährlich 7,7 Milliarden Franken.

 

Die Frauen in der Schweiz erleiden aufgrund ihres Geschlechts milliardenschwere Einkom­mens­einbussen. Je nach Branche liegt der rein diskriminierende Anteil am Minderverdienst der Frauen irgendwo zwischen 13,5 und 87 Prozent. Besonders stos­send ist die Lohndiskriminierung in den Tieflohnbranchen. Nach neuen Zahlen verdienen knapp 16 Prozent der Frauen mit Lehrabschluss nicht einmal zwei Drittel des Medianlohns, aber nur 6 Prozent der Männer.

Ein Beispiel für die Wirkung von Mindestlöhnen in Sachen Lohngerechtigkeit liefert die grafische Industrie. Dank der kontinuierlichen Erhöhung der GAV-Mindestlöhne sank die totale Lohndifferenz zwischen 2008 und 2010 von 24,5 auf 22,5 Prozent, erklärte Bernadette Häfliger, Gleichstellungsbeauftragte von syndicom, an der Pressekonferenz zum Frauenstreiktag.

Betriebsbesuche

Ungleiche Löhne für gleiche Arbeit sind nicht akzeptabel – dies wurde am 14. Juni laut und deutlich gesagt, vor Ort in den Betrieben und in der Öffentlichkeit. syndicom ist auch bei der Mindestlohn-Initiative dabei. 400 000 Menschen in der Schweiz würden von einem gesetzlichen Mindestlohn von 22 Franken pro Stunde profitieren – 300 000 von ihnen Frauen. So viele Frauen verdienen heute weniger als 4000 Franken im Monat. Damit Fortschritte erzielt werden können, braucht es zwingende Lohnkontrollen. Nur Kontrolle stellt sicher, dass der Verfassungsgrundsatz «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit» endlich umgesetzt wird.

Kraft für diesen Kampf braucht es auch: deshalb war syndicom am 14. Juni unterwegs, um den Frauen an ihrem Arbeitsplatz Mut zu machen, sich für ihr Recht zu wehren. Nicht nur in der grafischen Industrie, auch bei Post und Swisscom. (sgb/tk)

www.syndicom.ch/IG/frauen

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