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Entlassungen trotz Gewinn

Trotz guter finanzieller Verhältnisse hat «Le Temps» Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen ausgesprochen. Anfänglich waren 18 Personen betroffen. Die Personalvertreter konnten diese Zahl senken. 

 

«‹Le Temps› schreibt noch schwarze Zahlen und steht da als solider Titel mit einer grossartigen Zukunft. (…) Das Angebot wird in bescheidenem Umfang etwas angepasst.» So Daniel Pillard im Westschweizer Radio. Er ist Leiter von Ringier Romandie, neben Tamedia Hauptaktionärin von «Le Temps». Drei Tage zuvor hatte das Unternehmen die Belegschaft über die geplanten Massenentlassungen informiert. «Bescheiden»? Dank intensiven Verhandlungen zwischen den Personalvertretern und der Direktion konnte die Zahl von 18 Entlassungen am 28. November nach unten korrigiert werden.

Entlassen werden sowohl Redaktionsmitglieder als auch externe Mitarbeitende. Die Direktion setzte den Rotstift insbesondere bei den Ressorts Kultur, Sport und Schweiz an. Betroffen sind hauptsächlich JournalistInnen. Es gibt nun ein Angebot für freiwillige Abgänge sowie freiwillige Arbeitszeitreduktionen. Das heisst, Mitarbeitende, welche von sich aus kündigen, um anderen den Arbeitsplatz zu sichern, erhalten die gleichen Abgangsbedingungen wie die entlassenen Personen.

Wie steht es in Zukunft mit dem redaktionellen Angebot? Chefredaktor Pierre Veya versuchte in der Samstagsausgabe zu beruhigen: «‹Le Temps› muss Entscheidungen treffen. Die Zeitung will die Bereiche stärken, wo sie am besten ist.»

Dass es um den Gewinn geht, bestätigte Daniel Pillard in der Sendung «Forum»: «Diese Massnahmen haben zum Zweck, das Bestehen von ‹Le Temps› zu sichern, damit das Blatt auch in zwei Jahren noch Geld abwirft.» Da stellt sich die Frage, welche Rentabilitätsvorgaben für «Le Temps» gemacht wurden. Wenn es auch hier 15% sind, wie bei den Titeln von Tamedia, dann sieht die Zukunft der Zeitung nicht rosig aus.

* Patricia Alcaraz ist Regional­sekretärin Presse/Romandie.

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