Artikel

TX Group plant Umstrukturierung in der Corona-Krise

Kündigungen vorprogrammiert

TX Group

Der Druck des Personals und von syndicom zeigt Wirkung: Die TX Group zahlt den Angestellten trotz Kurzarbeit bis Juni den vollen Lohn. Auch regelmässige freie Mitarbeitende sollen in den Genuss dieser Leistungen kommen. Und die Geschäftsleitungen des Konzerns verzichten für 2020 auf ihre Boni. Diese guten Nachrichten aus dem grössten Schweizer Medienhaus können zugleich nicht über die höchst besorgniserregenden Pläne der TX Group hinweg täuschen.

Der Verlag plant ein umfassendes Umstrukturierungsprogramm und will das gebeutelte Personal weiteren Spar- und Synergiemassnahmen unterziehen. Insbesondere die Redaktionen von Bund und Berner Zeitung sowie der Zürcher Regionalzeitungen und des Tages-Anzeigers will die Geschäftsleitung organisatorisch enger zusammenzuführen. Die Inhalte der Tageszeitungen sollen sich noch weitergehend annähern.

Stellenabbau programmiert
Eine solche Umstrukturierung ist nicht ohne Stellenabbau zu machen. Es ist absolut unverantwortlich und zynisch von einem Konzern, gleichzeitig 37 Millionen Franken Dividenden an die Aktionäre auszuschütten, Kurzarbeit zum Stellenerhalt einzuführen und Entlassungen aufzugleisen.

TX Media bedroht Medienvielfalt weiter
Das Unverständliche am Antrag des Unternehmens auf Kurzarbeit bleibt bestehen: momentan und auf absehbare Zeit braucht es nicht weniger, sondern mehr qualitativ hochstehenden Journalismus. Das zeigt sich auch am Interesse der Leserschaft, das seit der Corona-Krise sprunghaft zugenommen hat.

Im Hintergrund laufen die Bemühungen auf Hochtouren, die indirekte Presseförderung durch Posttaxverbilligungen bei der Zustellung von Print-Produkten schneller einzuführen. Es ist richtig und wichtig, diese indirekte Förderung von heute 30 auf 50 Millionen Franken pro Jahr aufzustocken. Jegliche Medienförderungsmassnahme ist jedoch einzig damit zu rechtfertigen, dass damit die journalistische Produktion und die Meinungsvielfalt gefördert wird. Wenn die TX Group nun weitere Redaktionen zusammen legt, befördert sie den medialen Einheitsbrei auch auf kantonaler und regionaler Ebene und begräbt den Rest an Medienvielfalt. Solche Pläne sind nicht mit öffentlichen Geldern zu unterstützen.

Syndicom wird an der Aktionärsversammlung der TX Group am nächsten Freitag den Antrag stellen, auf den grössten Teil der beantragten Dividendensumme zu verzichten. Dies erlaubt dem Unternehmen, Verluste bei den Inserateeinnahmen wegzustecken sowie in guten Journalismus und faire Arbeitsbedingungen zu investieren.

Informiert bleiben

Persönlich, rasch und direkt

Sie wollen wissen, wofür wir uns engagieren? Abonnieren Sie unseren Newsletter! Bei persönlichen Anliegen helfen Ihnen unsere RegionalsekretärInnen gerne weiter.

syndicom in deiner Nähe

In den Regionalsekretariaten findest du kompetente Beratung & Unterstützung

Newsletter abonnieren