Petition gegen die Aufhebung der Personalgutscheine für pensionierte Postangestellte.
An unsere eindrucksvollen Protest-Kundgebung vom 17. November vor dem Konzernsitz Post, Bern, haben wir 4'000 Unterschriften der Petition übergeben.
Unsere Forderung:
Wir fordern die Post auf, diesen Entscheid rückgängig zu machen und die geschätzten Personalgutscheine weiterhin jährlich an die Pensionierten abzugeben.
Vielen Dank an allen Kolleginnen und Kollegen die diese Petition unterzeichnet haben.
Deutlicher Kommentar eines Kollegen, 1. November 2021
Ein ehemaliger Poststellenleiter bekundet deutlich seine Meinung zur Streichung der Personalgutscheine und bittet die Konzernleitung um Rücknahme dieses Entscheids.
SGB Delegiertenversammlung 19. November 2021, Bern.
Die Delegierten des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, SGB, haben die Resolution der Gewerkschaft syndicom ‘Gegen das Abschaffen der Personalgutscheine für pensionierte Postangestellte’ einstimmig verabschiedet.
Damit erfahren wir für unsere Anliegen Unterstützung von der grössten Arbeitnehmerorganisation der Schweiz.
syndicom 2021 Kongress, 26.-27. November 2021, Langenthal
Resolution gegen das Abschaffen der Personalgutscheine für pensionierte Postangestellte
Die Delegierten des Kongresses zeigen sich einstimmig solidarisch mit den Pensionierten der Post gezeigt und unterstützen die Forderung zur Wiedereinführung der Personalgutscheine.
Brief Konzernleitung Post, 30. November 2021
In einem Brief vom 30. November 2021 teilt uns die Konzernleitung Post mit, am Entscheid zur Aufhebung der Personalgutscheine festzuhalten.
Mit grosser Enttäuschung nehmen wir von diesem Entscheid der Konzernleitung Kenntnis.
Das Vorgehen und der Entscheid der Konzernleitung stehen nach unserer Meinung nicht im Einklang mit den Unternehmenswerten der Post.
Deshalb haben nun einen Brief an den Verwaltungsrat Post geschrieben, um unsere Anliegen vorzubringen.
Brief Konzernleitung Post, 13. Dezember 2021
Auf unseren Brief an den Verwaltungsrat Post hat wiederum die Konzernleitung mit einem Brief am 13. Dezember 2021 geantwortet.
Erfreulicherweise wird uns in diesem Brief erstmals die Möglichkeit zu einer Aussprache mit Mitgliedern der Konzernleitung angeboten.
Diese Aussprache wird nun am 14. Januar 2022 stattfinden. Mit einer kleinen Delegation werden wir da erneut unser Anliegen nach Rücknahme der Aufhebung der Personalgutscheine vertreten.
Nach dieser Aussprache werden wir wieder über das Resultat informieren.
Bericht Aussprache Konzernleitung Post 14. Januar 2022
Die Konzernleitung will nicht verhandeln!
Auf Einladung der Post fand eine Aussprache mit der Konzernleitung Post am 14. Januar statt.
Auf Seiten der Post haben Frau Valerie Schelker, Leiterin Personal, und Herr Alex Glanzmann, Leiter Finanzen und Stellvertreter Konzernleiter, teilgenommen.
Schon bei der Gesprächseröffnung erklärte Frau Schelker, dass die Streichung der Personalgutscheine definitiv ist. Sie verweist auf den Brief der Post vom 30. November 2022.
Bei so einer apodiktischen Haltung gibt es nichts mehr zu verhandeln. Das war eine kalte Dusche gleich zu Beginn. Immerhin entschuldig ist sich die Post für den unangemessenen Brief von Ende September 2022.
Herr Glanzmann erläuterte dann die Gründe für diesen strategischen Entscheid. Es gehe um hohe Rückstellungen (100 Millionen Franken) für diese Personalgutscheine, und es gehe um Kostensenkung damit das existenzielle Überleben der Post im umkämpften Logistik- und Finanzmarkt gesichert werden kann. Dazu habe die Post auch zusätzliche 200 Mio. Franken in die Pensionskasse eingebracht, davon würden auch die Pensionierten profitieren. Alle haben ihren Teil zur Senkung der Kosten beizutragen, auch die Pensionierten.
Frau Schelker und Herr Glanzmann betonnten mehrfach wie wichtig für die Konzernleitung die Anerkennung und Wertschätzung der Pensionierten sei. Wir erklärten, dass dieser Abbau von Vergünstigungen kein Ausdruck von Wertschätzung sein kann.
Die Delegation der Pensionierte syndicom bestand aus Präsident Thomas Burger, Patrizia Mordini, Marianne Schnyder und Franz Baumann. Sie machte klar, dass sie den Entscheid zur Aufhebung der Personalgutscheine nicht verstehen und die Pensionierten Anlässe kein Ersatz dafür bieten. Die Konzernleitung musste zur Kenntnis nehmen, dass sie in Bezug auf die Vergünstigungen für die Pensionierten im Vergleich zu anderen grossen Unternehmen schäbig handelt. Unter diesen Umständen sind schöne Worte über Respekt und Wertschätzung nur Lippenbekenntnisse.
Wir forderten wenigstens Alternativen zu den Personalgutscheinen zu prüfen.
Frau Schelker erklärte das ein Entgegenkommen bei der Ausgestaltung der Pensionierten Anlässe möglich sei. Weiter sind sie bereit zu prüfen, ob ein eine jährliche Anerkennung an alle Pensionierten in Form von Abgabe von Wertzeichen möglich sei.
Wir warten nun auf die entsprechenden Vorschläge der Post, und ob sie damit ein wenig mehr Wertschätzung zeigt.
Sobald diese Vorschläge eintreffen werden wir euch wieder informieren.
Brief der Konzernleitung Post, 25. Januar 2022
Ein ungerechtes und ungenügendes Angebot
Die Konzernleitung will die Personalgutscheine abschaffen, da gibt es nichts zu verhandeln.
Bei unserer Aussprach mit der Konzernleitung Post haben wir vorgeschlagen, dass die Pensionierten alternativ zu Personalgutscheinen von Dienstleistungen der Post profitieren könnten. So wie es bei vielen grossen Unternehmen üblich ist. Sie gewähren den Pensionierten Vergünstigungen auf die eigenen Dienstleistungen.
Mit einem Brief hat die Konzernleitung Post am 25. Januar auf unsere Forderung geantwortet.
Die Post ist – im Sinne einer Geste – im 2022 bereit allen in einem Verein organisierten eine 20er Set A-Post-Briefmarken zukommen zu lassen. Damit sind die regionalen Vereine gemeint welche die Pensionierten-Anlässe organisieren.
Das bedeutet klar, dass ein grosser der Pensionierten nicht von dieser Aktion profitieren wird, nämlich alle die nicht in einem solchen Verein organisiert sind.
In unseren Augen ist dieses Angebot ungerecht und ungenügend, und wird wieder für viel Unmut bei den Pensionierten sorgen, wenn die einen profitieren und andere nicht.
Nach interne Diskussion haben wir nun wieder mit einem Brief an die Konzernleitung Post geantwortet.
Darin bekunden wir, dass dieses Vorgehen ungerecht und den eigenen Ansprüchen der Post als soziale Arbeitgeberin nicht gerecht wird.
Die Post soll Dienstleistungen für die Pensionierten jedes Jahr vergünstigen, und nicht nur einmal im Sinne einer Geste.
Wir warten nun wieder auf eine Antwort der Konzernleitung.
Sobald diese Antwort eingetroffen ist werden wir euch wieder informieren.
Email von der Konzernleitung Post, 3. März 2022
Bitter und traurig
Die Konzernleitung Post bekräftigt in diesem Email, dass sie zum Thema Personalgutscheine abschliessend entschieden habe. Es ist somit auch nicht vorgesehen, das Wegfallen der Personalgutscheine für Rentnerinnen und Rentner ganz oder teilweise zu kompensieren.
Damit erteilt die Konzernleitung Post unserem Appell nach Vergünstigungen ihrer Dienstleistungen für die Pensionierten eine Absage.
Sie will einzig im Sinne einer ‘Geste’, wie sie sagt’, den Pensionierten ein 20er-Set Briefmarken zukommen lassen. Das allerdings nur an die Pensionierten die bei einem der regionalen Pensionierten Vereine gemeldet sind.
Die Post will eine soziale Arbeitgeberin sein, zum Wohle der aktiven Mitarbeitenden und der Pensionierten. Mit diesem schäbigen Verhalten gegenüber den Pensionierten wird sie diesem Anspruch definitiv nicht gerecht. Sagen wir es offen, wenn die Konzernleitung diesen Anspruch gegenüber den Pensionierten nicht erfüllen will, dann wird sie ihn auch nicht gegenüber den aktiven Kolleginnen und Kollegen nicht erfüllen wollen.
Eins ist klar, die Pensionierten syndicom werden sich immer mit den Aktiven solidarisieren.
Die Enttäuschung der pensionierten Kolleginnen und Kollegen über die Aufhebung der Personalgutscheine ist berechtigt und gross.
Bilanz
Die Pensionierten syndicom habe sich mit ihrer Aktion Personalgutscheine mit voller Kraft für Werte wie Respekt und Wertschätzung eingesetzt. Es ist nie falsch sich für solche Werte wehren.
Wir haben gezeigt, dass wir mobilisierungs- und aktionsfähig sind.
Einen grossen Dank an die 4'000 UnterzeichnerInnen der Petition und an die fast 400 Teilnehmenden an der eindrücklichen Demonstration vom 17. November 2021 vor der Post in Bern. Vielen Dank an alle die uns bei dieser Aktion unterstützt haben.
Sehr bitter, dass unser grosser Einsatz kein positiveres Resultat gebracht hat.
Diese Kraft, diese Bewegung wollen nun für unsere nächsten sozialpolitischen Kampagnen für existenzsichernde Renten nutzen. In den nächsten 2-3 Jahre kommen entscheidende Abstimmungen zur Altersvorsorge auf uns zu. Diese Abstimmungen müssen gewonnen werden, wenn die soziale Situation der Rentnerinnen und Rentner verbessert werden soll.
Pensionierte syndicom